21.07.2008 „Ohne Glanz”

Malerei und Grafik von Michael Horwath

Die bewusste Untertreibung im Titel dieser Ausstellung - „Ohne Glanz” - hat seinen Sinn: Dem Maler Michael Horwath geht es in seiner Kunst nicht um Spektakuläres, um aufsehenerregende Erfindungen und schockierende Attitüden, wie wir sie oft von der heutigen Malerei kennen.
Er bewegt sich auf einem Terrain, das eher als traditionell und ursprünglich-kreatürlich einzugrenzen ist, in dem die Liebe zum Menschen und der Schöpfung einen bevorzugten Platz einnimmt.
Die stark farbigen Bilder im klassischen Öl gemalt, sind Gegenentwürfe der Fantasie in einer in technischer Perfektion und Beschleunigung erstickenden Welt. Luftholen ist die Devise, die der Maler aus dem bescheidenen Atelierhaus in Kötitz in die Welt hinausträgt. Seine ruhige Art zu sprechen, aber auch die große Geduld im Annehmen und Austragen von Bedrückung und innerer menschlicher Not spiegeln sich auch in seinem Werk:
Die in ihm resistenten Kinderträume und eine große Einfachheit der Bildsprache täuschen nicht darüber hinweg, dass der Maler sein Tun nicht leicht nimmt. Alles muss gut gemacht sein, braucht seine Zeit, wird grüblerisch auf die Leinwand gebracht und wieder zerstört, um neu anzusetzen.
Aus alten Formen ergeben sich neue, anders taxierte Formen und Farbberührungen, die endlich (das Bild an sich aber wird nie fertig) einen gewissen Endzustand erreichen. Der Maler muss dann einen Punkt machen, sonst wird das Bild von ihm gleich wieder verändert oder gar verworfen und übermalt.

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